Radke beim BBV-Präsidenten Heidl

9. Februar 2013
Rubrik: Öffentliche Nachrichten
v.l. 1. Vors. LVBI Eckard Radke, BBV Präsident Walter Heidl, 1. Vors. BV Niederbayern Peter Lemke, Martin Erhardsberger, Referent für Umweltpolitik im BBV

Nach dem Besuch beim Bayerischen Landwirtschaftsminister Brunner Ende Januar folgte am 6.2.2013 der nächste „Antrittsbesuch“ des neu gewählten LVBI-Vorsitzenden, Herrn Radke beim Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes, Herrn Heidl.

Dass dies kein einfaches Gespräch sein würde, liegt in der Natur der Sache. Die Interessen der Landwirte und die der Imker sind nicht in allen Punkten so leicht auf einen Nenner zu bringen. Trotzdem muss es möglich sein, sachlich die unterschiedlichen Argumente auszutauschen und im konstruktiven Dialog gegenseitiges Verständnis aufzubauen. Landwirtschaft und Imkerei gehören zusammen. Überzogene Forderungen führen nur zur Blockade. Und dies kann niemand wollen.
 
Nach einer kurzen Vorstellung des LVBI, seiner Person und seines imkerlichen Werdegangs bedankte sich Radke für die Möglichkeit, dass der LVBI die Imkerei mit einem eigenen Stand in der Tierzuchthalle des BBV auf dem ZLF präsentieren konnte.

Doch dann wurde das Gespräch auf die Sorgen und Nöte der Imker gelenkt. Die Gesundheit der Bienen (Pollenversorgung) und die Qualität der Bienenprodukte (Rückstände) hängen davon ab, wie die Flächen rund um den Bienenstand bewirtschaftet werden.

Verständnis zeigte Heidl, dass sich die Imker noch mehr Blühflächen wünschen. Hier hätte der Bauernverband mit der Schaffung der „blühenden Rahmen“ in der Vergangenheit schon viel für die Imker und die gesamte Insektenwelt getan. Und es sei ein Missverständnis, dass der Bauernverband die von dem EU-Kommissar geforderten Greeningmaßnahmen rundweg ablehnen würde. Die von den Imkerverbänden geforderten 10 % der Fläche hält er allerdings für überzogen. Auf die Frage des LVBI-Vorsitzenden Radke, warum der Bauernverband die Greeningmaßnahmen stets als Flächenstilllegung bezeichnen würde, meinte Heidl, dass die derzeitige Formulierung des EU-Agrarkommissars Ciolos keinen anderen Schluss zulasse.

Zum Thema Pflanzenschutz im Erwerbobstbau informierte Radke, dass die Imker nicht ohne „Bauchweh“ einem Kompromiss zugestimmt hätten. Es bestünde aber jetzt die berechtigte Hoffnung für einen endgültigen Ausstieg aus der Streptomycinanwendung im Kernobstanbau. Kein Verständnis zeigte Heidl für die Forderung der Imker nach einem generellen Verbot der Neonicotinoide auf dem Acker.

Zum Abschluss des Gesprächs betonten beide Seiten noch einmal, dass sie die totale Konfrontation vermeiden und weiterhin im Gespräch bleiben wollen. Radke versäumte es nicht, den Präsidenten Heidl zum diesjährigen Bayerischen Imkertag nach Straubing einzuladen.