11. Tag

Heute dreht sich natürlich alles um die Erfahrungen, die wir in den letzten Tagen bei der Aufbereitung unseres frisch geschleuderten Honigs gemacht haben. Wie schmeckt dein Honig? Wann hast du mit dem Rühren begonnen? Wie oft und wie lange hast du den Honig gerührt? Rührstab aus Holz oder Edelstahl? Mit der Hand oder der Maschine gerührt? Welche Konsistenz hat dein Honig? Hat das Abfüllen des Honigs in die Gläser problemlos funktioniert? Was tun, wenn sich der Honig nicht abfüllen lässt, weil er vielleicht nicht mehr flüssig genug ist? Fragen über Fragen, die sich in einer Woche angesammelt haben und denen sich unser heutiger Ausbilder Rasso (Schorer) stellen muss. Alles in allem können wir aber festhalten, dass unser Bauchgefühl-Vorgehen gar nicht so falsch war und wir uns offensichtlich auf dem richtigen Weg befinden. Egal ob feincremig oder schmalzig, allein der Geschmack zählt. Das heuer wieder praktizierte Konzept, den ProbeimkerInnen den frisch geschleuderten Honig im Rohzustand mit nach Hause zu geben und eigenverantwortlich weiterzuverarbeiten, scheint also aufzugehen. Gerade beim "Honig machen" sollen wir nämlich unseren eigenen, individuellen Stil entwickeln und die notwendige Erfahrungen sammeln.

ei der wöchentlichen Durchsicht der Bienenwohnungen erleben wir ausnahmsweise keine großen Überraschungen. Eine gute Gelegenheit um unseren Völkern die dringend notwendige Verschnaufpause zu gönnen. Lediglich einige abgeschleuderte Waben in den Honigaufsätzen müssen ausgetauscht werden und aufgebrauchte Brut- bzw. Futterwaben bekommen entweder einen neuen Platz in der Zarge oder werden kurzerhand ausgemustert. Da uns zufällig im Volk von Ruth die kürzlich geschlüpfte Königin über den Weg läuft, dürfen wir die Kennzeichnung am lebenden Objekt miterleben. Zuerst wird die Chefin mit einem Abfangröhrchen isoliert und anschließend in einen Schaumstoffkolben für die Markierungsarbeiten optimal positioniert. Mit einem Spezialwerkzeug kann Ausbilder Georg (Holzmeier) nun einen winzigen Tropfen Klebstoff am Rücken der Königin auftragen und damit das farbige (2014 = grün) Opalithplättchen befestigen. Noch kurz trocknen lassen und die frisch markierte Königin kann unversehrt in ihr Volk zurück.

Wolfgang