Der Lohn des Imkers: Honig

Heute schauen wir die Völker im Schnelldurchgang an, denn um diese Zeit ist nicht mehr allzu viel zu erwarten. Wir warten noch auf Eilage der kürzlich geschlüpften Königinnen, rücken die eine oder andere Wabe zurecht, Deckel drauf, Eintrag in die Stockkarte und los geht’s zu Rasso.

Denn heute steht schwerpunktmäßig die Honigbe- und verarbeitung auf dem Programm.

Nach einigem Theoretischen über die unterschiedlichen Kristallisationseigenschaften der Honigsorten, den richtigen Zeitpunkt des Rührens, kalibrierter Waage, diverse Rührgeräte und Abfüllmethoden und noch so einiges mehr, machen wir uns ans Abfüllen des noch verbliebenen Honigs.

Rasso hat die anderen fünf Eimer Honig bereits gerührt und in Gläser abgefüllt.

Die Konsistenz des Honigs ist entscheidend, wie schwer oder wie leicht er in die Gläser abzufüllen ist. Füllt man zu früh ab, kristallisiert der Honig noch im Glas nach und wird zu hart. Verpaßt man den richtigen Zeitpunkt ist es fast unmöglich den Honig über eine Abfüllkanne oder mit einem Schöpflöffel in das Glas zu füllen. Eine Wissenschaft für sich, die bestimmt einige Erfahrung benötigt.

Für das Abfüllen des noch verbliebenen Eimers, also einer kleinen Menge mit etwa 25 Gläser, wählt Rasso den Schöpflöffel.

Nach der Demonstration der ersten Gläser dürfen wir, einer nach dem anderen, die Gläser abfüllen.

Was so einfach aussieht, wird zu einer gewaltigen Kleckerei. Der Dreh mit dem Schöpflöffel will nicht so leicht gelingen. Es sah wirklich einfacher aus; Waage und Glas im Honigsumpf. 

Die anschließende Putzstunde vor Augen bereut Rasso spätestens nach dem fünften Glas die Wahl der Abfüllmethode.

Naja, irgendwann ist dann doch alles im Glas, Deckel drauf und ab in den Karton. 

Über zehn Karton hat unsere Blütenhonigernte ergeben.

26 Gläser herrlich feincremigen Honigs darf jeder von uns in seinem Auto verstauen.

Noch ein wenig fachsimpeln, dann treten wir, etwas später wie sonst, mit einer Menge an Kostbarkeiten den Heimweg an.