3. Tag

Wie angekündigt, zeigt sich der heutige Karsamstag wettermäßig nicht von seiner angenehmsten Seite. Es ist stark bewölkt, ab und zu fällt Regen und die Temperaturen sind in der letzten Woche deutlich gesunken. Nachts und in den Morgenstunden gab es sogar leichten Frost bis minus 3 Grad. Derzeit sind es gerade einmal acht Grad und das hat natürlich negative Auswirkungen auf das Flugverhalten unserer Bienen. Sie brauchen nämlich eine Art Betriebstemperatur, um ihre Sammelflüge zu starten und bei Temperaturen unter zwölf Grad bleiben sie lieber in der warmen Bienenbehausung. Dementsprechend herrscht großer Andrang auf den Brutwaben im Inneren der Beuten, was wir bei der turnusmäßigen Durchsicht unserer Völker unschwer erkennen können. Unbekannte, fleißige Helfer haben übrigens im Verlauf der letzten Woche die Honigräume aufgesetzt - vielen Dank dafür! Das Honigsammeln kann beginnen.

Die Bienen machen heute einen etwas unruhigeren Eindruck als bei warmen Temperaturen und daher ist der behutsame und wohldosierte Einsatz des Smokers besonders gefragt. Mehr und mehr bekommen wir auch den "Blick für das Wesentliche" und kennen inzwischen die Unterschiede zwischen Futterzellen, noch geöffneten bzw. verdeckelten Brutzellen sowie Drohnenzellen und wissen, wie man mit Spielnäpfchen oder Weiselzellen umgehen muss. Das Ganze geschieht bei uns zwar noch ein wenig zaghaft und vorsichtig, aber unsere Ausbilder (heute ist es übrigens der Georg) haben immer ein wachsames Auge auf uns gerichtet. Außerdem ist noch kein Imkermeister vom Himmel gefallen.

Wir dürfen mit dem Zustand unserer Völker sehr zufrieden sein, müssen aber wegen erster Anzeichen für die beginnende Schwarmzeit stets auf der Hut sein.

Bei der Durchsicht von Wolfgang's Bienenstock bekommen wir zu unserer großen Freude die Königin zu Gesicht. Dank ihrer (gelben) Farbmarkierung ist sie deutlich zu sehen. Diese Jahresfarben sind international einheitlich und wiederholen sich alle fünf Jahre in der gleichen Reihenfolge.

Frohe Ostern!

Wolfgang